Anno 526 ist unser Gotenkönig Theoderich der Große heimgegangen. Daher wollen wir Panzertiere heute seiner ein wenig gedenken und das tun wir natürlich am Besten mit Auszügen aus den alten Geschichtsbüchern, in denen seine Taten niedergeschrieben sind. In der Sage lebt er ja als Dietrich von Bern fort und gilt darin als wackerer Rittersmann. Um Anno 454 erblickte er in Pannonien das Licht der Welt. Seinem Vater Thiudimer folgte er nach, obwohl seine Mutter dessen Nebenfrau Erelieva war. In der alten Zeit war man da nicht zu streng wie später. Mit nicht mehr als 20,000 Recken unternahm er Anno 489 seine Heerfahrt gegen Italien und besiegte im vierjährigen Kampf dessen Herrscher Odoaker. Anschließend versuchte er zwischen den Römern und seinen Goten zu vermitteln, was ihm auch ganz gut gelang und so erlebte das alte Italien unter ihm eine letzte Blütezeit. Dessen späterer desolater Zustand ist ja dem Vernichtungskrieg Justinians gegen unsere Goten geschuldet, deren letzte Könige Witichis, Totila und Teja Himmel und Hölle in Bewegung setzten, um den Byzantinern zu trotzen. Leider versäumten es Theoderichs Tochter Amalasuntha und sein Neffe Theodahad angemessene Vorkehrungen gegen den heraufziehenden Sturm zu treffen… Bei unserem Geschichtsschreiber Jordanes befindet sich unser König Theoderich nun auf dem Gipfel seiner Macht: https://archive.org/details/jordanesgotheng00jordgoog
„Bevor nun Theoderich von Audofleda einen Nachkommen erhielt, bekam er von einer Nebenfrau Töchter, welche er noch in Moesien gezeugt hatte, von denen ein den Namen Theodigoto, die andere den Namen Ostrogoto erhielt. Diese kamen bald nach Italien, und er gab sie benachbarten Königen zur Frau, die eine dem Westgoten Alarich, die andere dem Burgundenkönig Sigismund. Alarich aber zeugte Amalarich. Diesen nahm noch als Jungen sein Großvater Theoderich auf, nachdem beide Eltern gestorben waren, und er förderte und beschützte ihn. Da erfuhr er, dass Eutharich, der Sohn Veterichs, Enkel Beremuds und Thorismunds, ein Abkömmling des Hauses der Amaler, in Hispanien lebe und schon in seinem jungen Alter vor Klugheit, Tapferkeit und Körperkraft glänze. Er veranlasste, daß jener zu ihm kam, und er verheiratete seine Tochter Amalaswintha mit ihm. Und um seine Nachkommen noch mehr zu etablieren, schickte er seine Schwester Amalafrida, die Mutter Theodahads, der später König wurde, nach Afrika und gab sie Vandalenkönig Thrasamund zur Frau und deren Tochter Amalaberga, seine Enkelin, verheiratete er mit Thüringerkönig Herminafred. Pitzamus aber, seinen Gefolgsmann und ersten Auserwählten, beauftragte er mit der Eroberung der Stadt Sirmium; deren König Thrasarich, den Sohn Trapstilas, vertrieb er und eroberte die Stadt, nachdem er dessen Mutter bei sich behalten hatte. Daher geriet er in eine Auseinandersetzung mit dem römischen Heermeister in Illyrien Savinianus, der damals gegen Mundo einen Krieg vorbereitete, und kam mit 2000 Mann zu Fuß gegen ihn bei der Stadt Margoplanum, welche zwischen der Donau und dem Fluss Margus lag, und 500 Reitern Mundo zu Hilfe und besiegte das Illyrische Heer. Denn dieser Mundo, der von Attila abstammte und vor dem Volk der Gepiden auf die andere Seite der Donau gezogen war, schweifte in unwirtlichen Gegenden, die nicht bebaut wurden, umher und bewohnte, vor allem mit Dieben, Plünderern und Räubern, die er überall zusammengesammelt hatte, einen Turm, der Herta genannt wurde und über dem Donauufer liegt, lebte dort in bäuerlicher Weise, sammelte Beute und hatte sich zum König über die in der Nachbarschaft Umherschweifenden gemacht. Diesem also, der schon fast verzweifelt war und schon über Aufgabe nachdachte, kam Pitzamus zu Hilfe, entriss ihn der Hand des Savinianus und machte ihn seinem König Theoderich als Akt des Dankes zum Untertan. Einen nicht geringeren Sieg erlangte er über die Franken durch seinen Gefolgsmann Ibbas in Gallien, wobei mehr als 30,000 Franken in der Schlacht getötet wurden. Denn auch seinen Waffenträger Thuidis nach dem Tod des Schwiegersohns Alarich setzte er als Bewacher im Königreich seines Enkels Amalarich in Hispanien ein. Dieser Amalarich verlor noch in seiner Jugend, durch Betrug der Franken getäuscht, sein Reich mitsamt seinem Leben. Nach dessen Tod zog Thiudis selbst als Schutzherr in das Reich ein, beseitigte die hinterhältige Schmach der Franken aus Hispanien und, solange er lebte, regierte er die Westgoten. Nach diesem erlangte Thiudigisglosa die Herrschaft, starb aber, ohne lange geherrscht zu haben, ermordet von seinen Leuten. In dessen Nachfolge besaß Agil die Königsherrschaft. Gegen diesen erhob sich Athanagildus und stachelte die Kräfte des Römischen Reiches auf, wohin auch der Patrizier Liberius mit seinem Heer beschieden wurde. Und im ganzen westlichen Teil der Welt gab es kein Volk, das nicht Theoderich, solange er lebte, entweder in Freundschaft oder durch Untertänigkeit gedient hätte.“