Anno 526 ist unser Gotenkönig Theoderich der Große heimgegangen. Daher wollen wir Panzertiere heute seiner ein wenig gedenken und das tun wir natürlich am Besten mit Auszügen aus den alten Geschichtsbüchern, in denen seine Taten niedergeschrieben sind. In der Sage lebt er ja als Dietrich von Bern fort und gilt darin als wackerer Rittersmann. Um Anno 454 erblickte er in Pannonien das Licht der Welt. Seinem Vater Thiudimer folgte er nach, obwohl seine Mutter dessen Nebenfrau Erelieva war. In der alten Zeit war man da nicht zu streng wie später. Mit nicht mehr als 20,000 Recken unternahm er Anno 489 seine Heerfahrt gegen Italien und besiegte im vierjährigen Kampf dessen Herrscher Odoaker. Anschließend versuchte er zwischen den Römern und seinen Goten zu vermitteln, was ihm auch ganz gut gelang und so erlebte das alte Italien unter ihm eine letzte Blütezeit. Dessen späterer desolater Zustand ist ja dem Vernichtungskrieg Justinians gegen unsere Goten geschuldet, deren letzte Könige Witichis, Totila und Teja Himmel und Hölle in Bewegung setzten, um den Byzantinern zu trotzen. Leider versäumten es Theoderichs Tochter Amalasuntha und sein Neffe Theodahad angemessene Vorkehrungen gegen den heraufziehenden Sturm zu treffen… Bei unserem Geschichtsschreiber Jordanes befindet sich unser König Theoderich nun auf dem Gipfel seiner Macht: https://archive.org/details/jordanesgotheng00jordgoog

Bevor nun Theoderich von Audofleda einen Nachkommen erhielt, bekam er von einer Nebenfrau Töchter, welche er noch in Moesien gezeugt hatte, von denen ein den Namen Theodigoto, die andere den Namen Ostrogoto erhielt. Diese kamen bald nach Italien, und er gab sie benachbarten Königen zur Frau, die eine dem Westgoten Alarich, die andere dem Burgundenkönig Sigismund. Alarich aber zeugte Amalarich. Diesen nahm noch als Jungen sein Großvater Theoderich auf, nachdem beide Eltern gestorben waren, und er förderte und beschützte ihn. Da erfuhr er, dass Eutharich, der Sohn Veterichs, Enkel Beremuds und Thorismunds, ein Abkömmling des Hauses der Amaler, in Hispanien lebe und schon in seinem jungen Alter vor Klugheit, Tapferkeit und Körperkraft glänze. Er veranlasste, daß jener zu ihm kam, und er verheiratete seine Tochter Amalaswintha mit ihm. Und um seine Nachkommen noch mehr zu etablieren, schickte er seine Schwester Amalafrida, die Mutter Theodahads, der später König wurde, nach Afrika und gab sie Vandalenkönig Thrasamund zur Frau und deren Tochter Amalaberga, seine Enkelin, verheiratete er mit Thüringerkönig Herminafred. Pitzamus aber, seinen Gefolgsmann und ersten Auserwählten, beauftragte er mit der Eroberung der Stadt Sirmium; deren König Thrasarich, den Sohn Trapstilas, vertrieb er und eroberte die Stadt, nachdem er dessen Mutter bei sich behalten hatte. Daher geriet er in eine Auseinandersetzung mit dem römischen Heermeister in Illyrien Savinianus, der damals gegen Mundo einen Krieg vorbereitete, und kam mit 2000 Mann zu Fuß gegen ihn bei der Stadt Margoplanum, welche zwischen der Donau und dem Fluss Margus lag, und 500 Reitern Mundo zu Hilfe und besiegte das Illyrische Heer. Denn dieser Mundo, der von Attila abstammte und vor dem Volk der Gepiden auf die andere Seite der Donau gezogen war, schweifte in unwirtlichen Gegenden, die nicht bebaut wurden, umher und bewohnte, vor allem mit Dieben, Plünderern und Räubern, die er überall zusammengesammelt hatte, einen Turm, der Herta genannt wurde und über dem Donauufer liegt, lebte dort in bäuerlicher Weise, sammelte Beute und hatte sich zum König über die in der Nachbarschaft Umherschweifenden gemacht. Diesem also, der schon fast verzweifelt war und schon über Aufgabe nachdachte, kam Pitzamus zu Hilfe, entriss ihn der Hand des Savinianus und machte ihn seinem König Theoderich als Akt des Dankes zum Untertan. Einen nicht geringeren Sieg erlangte er über die Franken durch seinen Gefolgsmann Ibbas in Gallien, wobei mehr als 30,000 Franken in der Schlacht getötet wurden. Denn auch seinen Waffenträger Thuidis nach dem Tod des Schwiegersohns Alarich setzte er als Bewacher im Königreich seines Enkels Amalarich in Hispanien ein. Dieser Amalarich verlor noch in seiner Jugend, durch Betrug der Franken getäuscht, sein Reich mitsamt seinem Leben. Nach dessen Tod zog Thiudis selbst als Schutzherr in das Reich ein, beseitigte die hinterhältige Schmach der Franken aus Hispanien und, solange er lebte, regierte er die Westgoten. Nach diesem erlangte Thiudigisglosa die Herrschaft, starb aber, ohne lange geherrscht zu haben, ermordet von seinen Leuten. In dessen Nachfolge besaß Agil die Königsherrschaft. Gegen diesen erhob sich Athanagildus und stachelte die Kräfte des Römischen Reiches auf, wohin auch der Patrizier Liberius mit seinem Heer beschieden wurde. Und im ganzen westlichen Teil der Welt gab es kein Volk, das nicht Theoderich, solange er lebte, entweder in Freundschaft oder durch Untertänigkeit gedient hätte.“

Heute im Jahre 1914 wurde die Schlacht von Tannenberg geschlagen. Mit ihren 150,000 Recken umzingelten unser Feldmarschall Paul von Hindenburg und sein Generalstabschef Erich Ludendorff um die 230,000 Russen und machten diese nieder. Die Schlacht von Tannenberg kostete die Russen nämlich rund 170,000 Mann. Es ist also klar: Wir haben es hier mit einer Hauptschlacht im Clausewitzschen Sinne zu tun und daher darf der Clausewitz nun seinen kriegsphilosophischen Senf dazu geben:

„Wie sich die Strahlen der Sonne im Brennpunkt des Hohlspiegels zu ihrem vollkommenen Bilde und zur höchsten Glut vereinigen, so vereinigen sich Kräfte und Umstände des Krieges in der Hauptschlacht zu einer zusammengedrängten höchsten Wirkung. Die Versammlung der Streitkräfte zu einem großen Ganzen, welche mehr oder weniger in allen Kriegen stattfindet, deutet schon die Absicht an, mit diesem Ganzen einen Hauptschlag zu tun, entweder freiwillig wie der Angreifende, oder durch den anderen veranlaßt wie der Verteidiger. Wo nun dieser Hauptschlag nicht erfolgt, da haben sich an das ursprüngliche Motiv der Feindschaft andere ermäßigende und aufhaltende angehangen und die Bewegung geschwächt, verändert oder ganz gehemmt. Aber selbst in diesem Zustande des gegenseitigen Nichthandelns, welcher in so vielen Kriegen der Grundton gewesen ist, bleibt auch die Idee der möglichen Hauptschlacht für beide Teile immer ein Richtungspunkt, ein weit entlegener Brennpunkt für die Konstruktion ihrer Bahnen. Je mehr der Krieg wirklicher Krieg, je mehr er eine Erledigung der Feindschaft, des Hasses, ein gegenseitiges Überwältigen wird, um so mehr vereinigt sich alle Tätigkeit in blutigem Kampf, und um so stärker tritt auch die Hauptschlacht hervor. Überall, wo ein großer, positiver, also in das Interesse des Gegners tief eingreifender Zweck das Ziel ist, bietet sich die Hauptschlacht als das natürlichste Mittel dar; sie ist darum auch das beste, wie wir in der Folge noch näher zeigen werden, und es bestraft sich in der Regel, wenn sie aus Scheu vor der großen Entscheidung umgangen worden ist. Der positive Zweck gehört dem Angreifenden, und so ist die Hauptschlacht auch vorzugsweise sein Mittel. Aber ohne die Begriffe von Angriff und Verteidigung hier näher bestimmen zu können, müssen wir doch sagen, daß selbst der Verteidiger in den meisten Fällen nur dies eine wirksame Mittel hat, um früh oder spät damit den Bedürfnissen seiner Lage zu entsprechen, seine Aufgaben zu lösen. Die Hauptschlacht ist der blutigste Weg der Lösung; zwar ist sie kein bloßes gegenseitiges Morden und ihre Wirkung mehr ein Totschlagen des feindlichen Mutes als der feindlichen Krieger, wie wir das im nächsten Kapitel näher betrachten wollen, allein immer ist Blut ihr Preis und Hinschlachten ihr Charakter wie ihr Name; davor schaudert der Mensch im Feldherrn zurück.“

Niedergeschrieben hat die Geschichte der Schlacht von Tannenberg unser Feldmarschall von Hindenburg in seinen Denkwürdigkeiten „Aus meinem Leben“ und darin beginnt nun das eigentliche Schlachtgeschehen bei Tannenberg: https://archive.org/details/ausmeinemleben30695gut

Der Tag brachte keine durchgreifende Klärung, weder hinsichtlich der Operationen Rennenkampfs noch der Bewegungen Samsonoffs. Es schien sich nur zu bestätigen, daß Rennenkampfs Marschtempo ein recht gemäßigtes war. Der Grund hierfür war nicht zu erklären. Von der Narewarmee erkannten wir, daß sie sich mit ihrer Hauptmacht gegen das XX. Armeekorps vorschob. Unter ihrem Drucke nahm das Korps seinen linken Flügel zurück. Diese Maßregel hatte nichts Bedenkliches an sich. Im Gegenteil. Der nachdrängende Feind wird unserer linken Angriffsgruppe, die heute die Marschrichtung auf Bischofsburg erhält, immer ausgesprochener seine rechte Flanke bieten. Auffallend und nicht ohne Bedenken für uns waren dagegen feindliche Bewegungen, die sich anscheinend gegen unseren Westflügel und gegen Lautenburg aussprachen. Der Eindruck bestand, daß der Russe uns hier zu überflügeln gedachte und damit den beabsichtigten Umgehungsangriff unserer rechten Gruppe seinerseits in der Flanke fassen würde. Der 25. August brachte etwas mehr Einblick in die Bewegungen Rennenkampfs. Seine Kolonnen marschierten von der Angerapp nach Westen, also auf Königsberg. War der ursprüngliche russische Operationsplan aufgegeben? Oder war die russische Führung über unsere Bewegungen getäuscht und vermutete die Hauptmasse unserer Truppen in und bei der Festung? Jedenfalls schien nunmehr kaum noch ein Bedenken zu bestehen, gegen Rennenkampfs gewaltige Massen nur noch einen Schleier stehen zu lassen. Samsonoffs auffallend zögernde Operationen richteten sich auch an diesem Tage mit der Hauptstärke weiter gegen unser XX. Armeekorps. Das rechte russische Flügelkorps marschierte zweifellos in Richtung auf Bischofsburg, also unserem XVII. Armeekorps und I. Reservekorps entgegen, die an diesem Tage die Gegend nördlich dieses Städtchens erreichten. Bei Mlawa häuften sich augenscheinlich weitere russische Massen. Mit diesem Tage ist für uns die Zeit des Wartens und der Vorbereitung vorüber. Wir führen unser I. Armeekorps an den rechten Flügel des XX. heran. Der allgemeine Angriff kann beginnen. Der 26. August ist der erste Tag des mörderischen Ringens von Lautenburg bis nördlich Bischofsburg. Nicht in lückenloser Schlachtfront sondern in Gruppenkämpfen, nicht in einem geschlossenen Akt sondern in einer Reihe von Schlägen beginnt das Drama sich abzuspielen, dessen Bühne sich auf mehr denn hundert Kilometer Breite erstreckt. Auf dem rechten Flügel führt General von François seine braven Ostpreußen. Sie schieben sich gegen Usdau heran, um am nächsten Tag den Schlüsselpunkt dieses Teiles des südlichen Kampffeldes zu stürmen. Auch General von Scholtz‘ prächtiges Korps befreit sich allmählich aus den Fesseln der Verteidigung und beginnt zum Angriff zu schreiten. Erbitterter ist der Kampf schon am heutigen Tage bei Bischofsburg. Dort wird bis zum Abend von unserer Seite gründliche Kampfarbeit getan. In kräftigen Schlägen wird das rechte Flügelkorps Samsonoffs durch Mackensens und Belows Truppen (XVII. Armeekorps und I. Reservekorps) sowie durch Landwehr zerschlagen und weicht auf Ortelsburg. Die Größe des eigenen Erfolgs ist aber noch nicht zu erkennen. Die Führer erwarten für den folgenden Tag erneuten starken Widerstand südlich des heutigen Kampffeldes. Doch sie sind guter Zuversicht. Da erhebt sich scheinbar von Rennenkampfs Seite drohende Gefahr. Man meldet eines seiner Korps im Vormarsch über Angerburg. Wird dieses nicht den Weg in den Rücken unserer linken Stoßgruppe finden? Ferner kommen beunruhigende Nachrichten aus der Flanke und dem Rücken unseres westlichen Flügels. Dort bewegt sich im Süden starke russische Kavallerie. Ob Infanterie ihr folgt, ist nicht festzustellen. Die Krisis der Schlacht erreicht ihren Höhepunkt. Die Frage drängt sich uns auf: wie wird die Lage werden, wenn sich bei solch gewaltigen Räumen und bei dieser feindlichen Überlegenheit die Entscheidung noch tagelang hinzieht? Ist es überraschend, wenn ernste Gedanken manches Herz erfüllen; wenn Schwankungen auch da drohen, wo bisher nur festester Wille war; wenn Zweifel sich auch da einstellen, wo klare Gedanken bis jetzt alles beherrschten? Sollten wir nicht doch gegen Rennenkampf uns wieder verstärken und lieber gegen Samsonoff nur halbe Arbeit tun? Ist es nicht besser, gegen die Narewarmee die Vernichtung nicht zu versuchen, um die eigene Vernichtung sicher zu vermeiden? Wir überwinden die Krisis in uns, bleiben dem gefaßten Entschlusse treu und suchen weiter die Lösung mit allen Kräften im Angriff. Demnach rechter Flügel unentwegt weiter auf Neidenburg und linke Stoßgruppe „um 4 Uhr morgens antreten und mit größter Energie handeln“, so etwa lautete der Befehl.“

Unser alter Dichter Goethe hat mal wieder Geburtstag. Anno 1749 erblickte er in Frankfurt am Main das Licht der Welt. Seine Wirkungsstätte wurde der Hof in Weimar, wo sich Herzog Karl August von Weimar sehr um die Förderung der Künste bemühte. Um dessen Werk ein wenig in Erinnerung zu rufen, suche ich mir natürlich mein gleichnamiges Stück aus. Das man übrigens vor einiger Zeit recht werkgetreu verfilmt hat. https://www.youtube.com/watch?v=p1Ge-dW0-ew Beruhend auf meiner eigenhändigen Lebensbeschreibung werden darin meine Fehden mit den Pfaffen und Kaufleuten sowie meine Verwicklung in den Bauernkrieg behandelt. Unser Goethe hat in seinem Götz von Berlichingen nicht uns alte Rittersleute recht gut getroffen und dichterisch verewigt – wie meine berühmte Unterhaltung mit dem Mönch sehr schön zeigt: http://www.zeno.org/Literatur/M/Goethe,+Johann+Wolfgang/Dramen/G%C3%B6tz+von+Berlichingen+mit+der+eisernen+Hand

„Götz. Was seht Ihr mich so an, Bruder?

Martin. Daß ich in Euern Harnisch verliebt bin.

Götz. Hättet Ihr Lust zu einem? Es ist schwer und beschwerlich ihn zu tragen.

Martin. Was ist nicht beschwerlich auf dieser Welt! und mir kommt nichts beschwerlicher vor, als nicht Mensch sein dürfen. Armut, Keuschheit und Gehorsam – drei Gelübde, deren jedes, einzeln betrachtet, der Natur das Unausstehlichste scheint, so unerträglich sind sie alle. Und sein ganzes Leben unter dieser Last, oder der weit drückendern Bürde des Gewissens mutlos zu keuchen! O Herr! was sind die Mühseligkeiten Eures Lebens, gegen die Jämmerlichkeiten eines Standes, der die besten Triebe, durch die wir werden, wachsen und gedeihen, aus mißverstandener Begierde Gott näher zu rücken, verdammt?

Götz. Wär Euer Gelübde nicht so heilig, ich wollte Euch bereden, einen Harnisch anzulegen, wollt Euch ein Pferd geben, und wir zögen miteinander.

Martin. Wollte Gott, meine Schultern fühlten Kraft, den Harnisch zu ertragen, und mein Arm Stärke, einen Feind vom Pferd zu stechen! – Arme schwache Hand, von jeher gewohnt, Kreuze und Friedensfahnen zu führen und Rauchfässer zu schwingen, wie wolltest du Lanze und Schwert regieren! Meine Stimme, nur zu Ave und Halleluja gestimmt, würde dem Feind ein Herold meiner Schwäche sein, wenn ihn die Eurige überwältigte. Kein Gelübde sollte mich abhalten wieder in den Orden zu treten, den mein Schöpfer selbst gestiftet hat!

Götz. Glückliche Wiederkehr!

Martin. Das trinke ich nur für Euch. Wiederkehr in meinen Käfig ist allemal unglücklich. Wenn Ihr wiederkehrt, Herr, in Eure Mauern, mit dem Bewußtsein Eurer Tapferkeit und Stärke, der keine Müdigkeit etwas anhaben kann, Euch zum erstenmal nach langer Zeit, sicher vor feindlichem Überfall, entwaffnet auf Euer Bette streckt und Euch nach dem Schlaf dehnt, der Euch besser schmeckt als mir der Trunk nach langem Durst. da könnt Ihr von Glück sagen!

Götz. Dafür kommt’s auch selten.

Martin. Und ist, wenn’s kommt, ein Vorschmack des Himmels. – Wenn Ihr zurückkehrt, mit der Beute Eurer Feinde beladen, und Euch erinnert. den stach ich vom Pferd, eh er schießen konnte, und den rannt ich samt dem Pferde nieder, und dann reitet Ihr zu Euerm Schloß hinauf, und –

Götz. Was meint Ihr?

Martin. Und Eure Weiber! Auf Gesundheit Eurer Frau! Ihr habt doch eine?

Götz. Ein edles vortreffliches Weib!

Martin. Wohl dem, der ein tugendsam Weib hat! des lebt er noch eins so lange. Ich kenne keine Weiber, und doch war die Frau die Krone der Schöpfung!

Götz. Er dauert mich! Das Gefühl seines Standes frißt ihm das Herz.

Georg. Herr! ich höre Pferde im Galopp! Zwei! Es sind sie gewiß.

Götz. Führ mein Pferd heraus! Hans soll aufsitzen. – Lebt wohl, teurer Bruder, Gott geleit Euch! Seid mutig und geduldig. Gott wird Euch Raum geben.

Martin. Ich bitt um Euern Namen.

Götz. Verzeiht mir. Lebt wohl!

Martin. Warum reicht Ihr mir die Linke? Bin ich die ritterliche Rechte nicht wert?

Götz. Und wenn Ihr der Kaiser wärt, Ihr müßtet mit dieser vorliebnehmen. Meine Rechte, obgleich im Kriege nicht unbrauchbar, ist gegen den Druck der Liebe unempfindlich. sie ist eins mit ihrem Handschuh; Ihr seht, er ist Eisen.“

Mit seinem heutigen Sieg über die Russen bei Zorndorf hat Friedrich der Große Anno 1758 – mal wieder – ganz unzweifelhaft den Ruhm Preußens gemehrt und daher darf der Marsch Preußens Gloria bei der Siegesfeier auch nicht fehlen. https://www.youtube.com/watch?v=-TEGPelS3Ac Unsere Preußen mußten ja damals auch ganz schön marschieren, um die Russen bei Zorndorf abfangen zu können… Die Russen rückten mit 44,000 Kriegsknechten an und Friedrich der Große sammelte 37,000 preußische Recken. Anfangs sah es düster aus für unsere Preußen, aber das Schlachtenglück wendete sich, als es unserem General von Seydlitz gelang, den Russen in den Rücken zu fallen und deren Feldschlangen wegzunehmen. Der Verlust der Russen betrug 17,000 Mann, 27 Feldzeichen und 193 Feldschlangen. Friedrich der Große verlor 2ß Feldschlangen und 1200 Mann. Mit seinen berühmt-berüchtigten Seitenmärschen kommt Friedrich der Große seinen Feinden mal wieder zuvor und erreicht rechtzeitig das Schlachtfeld von Zorndorf: http://friedrich.uni-trier.de/de/volz/3/uc_p1/

„Die Schnelligkeit ihres Marsches gab den Preußen genügenden Vorsprung, um alle diese Maßnahmen zu treffen, bevor Daun heranrücken konnte. Erst am 22. langte er an und schlug sein Lager jenseits der Elbe auf den Höhen von Chlum und Libischan auf, gerade als der König von Opotzno zum Großteil seiner Armee zurückkehrte. Hätte er keine andern Feinde als die Österreicher gehabt, so hätte er den Feldzug zu Ende führen können, ohne Böhmen zu verlassen, außer um die Winterquartiere zu beziehen. Aber die Diversion der Russen, die Pommern und die Neumark bedrohten, zwang den König, die Truppen nach Schlesien zurückzuführen, um von dort aus Hilfe zu bringen, wo sie am nötigsten war. Auch wurden alle Maßregeln zur Sicherung der schlesischen Grenzen getroffen. Zu dem Zwecke wurden alle Lebensmittel und alle Fourage aus dem Königgrätzer Kreise fortgeschafft, damit Feldmarschall Daun, der keine Magazine hatte, nichts gegen diesen Teil von Schlesien unternehmen konnte. Das gelang auch wirklich; denn Daun hatte bei Beginn des Feldzuges alle seine Proviantzüge auf Brünn leiten müssen. Darauf hatten ihm die Preußen während ihres Marsches alle seine Depots in Böhmen weggenommen, und schließlich hatten sie den Königgrätzer Kreis rein ausfouragiert. In der Nacht zum 26. Juli wurde also das Lager von Königgrätz abgebrochen. Noch während der Räumung der Vorstädte wurden die Truppen von Panduren angegriffen, wobei General Saldern und Oberst Blanckenburg den Tod fanden. Außerdem verlor man 70 Mann. Die Armee des Königs zog sich über Königslhota auf Nohenitz zurück. Laudon, St. Ignon und Lacy folgten der Nachhut mit ungefähr 15,000 Mann, konnten ihr aber trotz aller Bemühungen nichts anhaben und wurden von den Puttkamerschen Husaren tapfer zurückgewiesen. Um dem Feinde die Lust an der Beunruhigung der Nachhut ganz zu nehmen, wurde am 30. Juli beim Übergang über die Mettau ein Hinterhalt gelegt. 10 Bataillone und 20 Schwadronen besetzten auf der Straße ein Gehölz, das sich von Jaromircz bis an die Mettau erstreckt. Dann trat die Armee ihren Marsch an und zeigte dem Feinde nur eine schwache Nachhut von Husaren. Laudon, der leicht hitzig wurde, wollte sie anfallen. Da brach die Kavallerie aus dem Hinterhalt hervor, fiel ihm in den Rücken und packte ihn von allen Seiten. Das bekam ihm übel, und er verlor 300 Mann. Nach dem Scharmützel setzte die Armee des Königs ihren Marsch ruhig fort und lagerte zwischen Bohuslawic und Jessenitz. Von dort wurde Retzow zur Deckung des rechten Flügels der Armee bei ihrem Übergang über das Gebirge detachiert. Nachdem Retzow Jahnus aus Studnitz vertrieben hatte, besetzte der König das Lager von Skalitz (3. August). In der Gegend, wo die Armee lagerte, zog sich rechts eine Anhöhe, in deren Besitz man sich notwendig setzen mußte. Hier stellte der König das Freibataillon Le Noble als lockenden Köder für die Feinde auf. 6 Bataillone wurden in eine Art Schlucht gelegt, mit dem Befehl, die Stellung im Fall eines Angriffs zu unterstützen. Was man erwartet hatte, geschah. Nachts versuchte Laudon, Le Noble zu überrumpeln, wurde aber anders empfangen, als er vermutet hatte, mußte fliehen und verlor 6 Offiziere und 70 Mann, ohne die Toten und Verwundeten. Inzwischen war Feldmarschall Daun längs der Elbe vorgerückt, sodaß seine Armee sich von Königgrätz bis Jaromircz gegen Königinhof ausdehnte. Der König lagerte am folgenden Tage bei Wisoka und Retzow bei Starkstadt. Von Wisoka wurde der Marsch nach Politz und Wernersdorf fortgesetzt, ohne daß die Feinde gefolgt wären. Am 9. August bezogen alle Truppen wieder das Lager von Grüssau und Landeshut.“

Unser Schlachtschiff Bismarck wurde Anno 1940 in Dienst gestellt. Getreu nach Goethe war dieser deutsche Seewolf beinahe der ganzen englischen Flottenschafherde zu viel und nur ein unglücklicher Treffer am Ruder führte zur Selbstversenkung. Vorher versenkte unser Schlachtschiff Bismarck seinerseits den englischen Schlachtkreuzer Hood. Bewaffnet war unser Schlachtschiff Bismarck mit acht 38cm- und 15cm-Geschützen und 48 Flak-Kanonen. Die Panzerung hatte eine Dicke von 35cm und die Höchstgeschwindigkeit erreichte stolze 30 Knoten. Gebaut hat dieses Wunderwerk deutscher Waffentechnik unsere Blohm & Voss Werft, wobei die Geschütze aus dem Hause Krupp stammten. Die Besatzung war 2220 Mann stark. Gesteuert hat unser Schlachtschiff Bismarck unser Kapitän Ernst Lindemann. Allerdings war unser Admiral Günther Lütjens mit an Bord. Unser Schlachtschiff Bismarck veranschaulicht wie sehr unsere geplante Z-Flotte mit ihren 10 Schlachtschiffen, 12 Panzerschiffen, 8 Flugzeugträgern, 5 schweren Kreuzern, 24 leichten Kreuzern, 36 Spähkreuzern, 70 Zerstörern, 78 Torpedobooten und 249 U-Booten reingehauen hätte, wenn sie fertig geworden wäre. Da die englischen Schlachtschiffe und Kreuzer mit unserem Schlachtschiff Bismarck nicht fertig werfen, rufen die Engländer ihre Flugzeugträger zur Hilfe: http://www.kbismarck.com/bismarck-nauticus.html

Die „Victorious“, Englands neuester Flugzeugträger, die mit dem Flaggschiff der Home Fleet am 23. 5. aus ihrem nordenglischen Stützpunkt ausgelaufen war, war inzwischen durch die Fühlunghaltersignale so weit herangeführt worden, daß sie ihre Flugzeuge gegen „Bismarck“ starten konnte. Nach langem Anflug erreichte kurz vor Mitternacht die erste von drei Staffeln Torpedoflugzeugen das Schiff und warf trotz scharfer Abwehr auf kurzem Abstand und bei geringer Flughöhe (30 Meter) ihre Torpedos ab. Einen Erfolg hatte diese Staffel nicht. Der zweiten gelang ein Treffer gegen die Steuerbordseite der „Bismarck“, dessen Auswirkung auf das Schiff aber nach Funkspruch des Flottenchefs belanglos war. Die hochgeschleuderte Wassersäule warf den Oberbootsmann Kirchberg so heftig gegen die Flugzeughalle, daß er starb. Der erste Gefallene der „Bismarck“. Insgesamt sollen 27 Flugzeuge bei diesem Angriff 18 Torpedos abgeworfen haben. 5 Flugzeuge wurden von der Artillerie der „Bismarck“ abgeschossen, zahlreiche andere beschädigt. Bei der herrschenden unsichtigen Wetterlage ist als sicher anzunehmen, daß ein großer Teil der übrigen Flugzeuge die „Victorious“ nicht wieder erreicht hat. Am Vormittag des 25. 5. geht die Fühlung, die bisher von „Norfolk“, „Suffolk“ und nach Ablösung der beschädigten „Prince of Wales“ wahrscheinlich von „King George V“ an der „Bismarck“ gehalten worden war, verloren und kann auch während des ganzen Tages und der folgenden Nacht nicht wieder gewonnen werden. Ein Sonntag ist der 25. Mai. Es ist der Geburtstag des Flottenchefs. Er spricht zu den Männern seines Flaggschiffes. Der Wortlaut der Ansprache ist einem später Geretteten nicht im Gedächtnis geblieben. Aber eine feierliche Stimmung habe nach ihr an Bord geherrscht, berichtet er. Von ihr erfüllt, geht die „Bismarck“-Besatzung ihrem letzten Kampf entgegen. Am 26. 5. um 10.30 Uhr gelingt es einem Flugzeug des Küstenkommandos, einem Flugboot vom amerikanischen Catalina-Typ, aus den tiefstehenden Wolken heraus stoßend, etwa 550 Seemeilen westlich Landsend die „Bismarck“ wiederzufinden, es muß aber unter der Wirkung des Flakbeschusses wieder in die Wolken gehen und die Fühlung aufgeben. Seine Sichtmeldung hat aber genügt, um nun den von Gibraltar heran schließenden Flugzeugträger „Ark Royal“ seine Aufklärungsflugzeuge auf die „Bismarck“ ansetzen zu lassen; außerhalb der Flakreichweite des Schiffes halten sie mit wiederholter Ablösung den Tag über Fühlung. Nachdem so der Standort der „Bismarck“ der englischen Admiralität bekannt geworden war und sie aus dem Kurse mit Sicherheit schließen konnte, daß das deutsche Schiff einen der französischen Atlantikhäfen ansteuerte, mußte ihr alles daran gelegen sein, das Schiff zu stellen, ehe es in den Schutzbereich der deutschen Luftwaffe von der französischen Küste her gelangen konnte. Noch lagen, als das Catalina-Flugzeug die „Bismarck“ zum erstenmal wieder sichtete, 600 Seemeilen also reichlich 1100 km zwischen ihr und der Küste; von Schlachtschiffen, um ihr den Weg zu verlegen, stand aber nur der Schlachtkreuzer „Renown“ vom Gibraltar-Geschwader in erreichbarer Nähe, ihn allein durfte nach den Erfahrungen mit der „Hood“ die Admiralität nicht gegen das deutsche Schlachtschiff einsetzen. „King George V“ im Norden, „Prince of Wales“ im Nordwesten, die langsame „Rodney“ im Westen und „Ramillies“ noch weiter im Atlantik standen in achterlicher Position. Die Fühlung, die nur aus der Luft aufrechterhalten wurde, lief Gefahr, bei dem aufkommenden Schlechtwetter und in der Dunkelheit abzureißen, am nächsten Morgen aber konnte die „Bismarck“ im Luftschutz der französischen Atlantikküste stehen. In dieser Lage setzt der Admiral Sommerville seine Torpedowaffe voll ein. Am Nachmittag läßt er von der „Ark Royal“ die erste Gruppe von Torpedoflugzeugen starten, die aber an der „Bismarck“ vorbeistößt. Daraufhin schickt er den Kreuzer „Sheffield“ vor, um die Fühlung aufzunehmen und den Flugzeugen als Ansteuerungsmarke zu dienen. „Sheffield“ bekommt um 17.30 Uhr (englische Zeitangabe) die „Bismarck“ in Sicht, muß sich aber auf die schweren Salven hinter einer künstlichen Nebelwand mit Höchstfahrt zurückziehen. Auf ihre Standortmeldung startet auf „Ark Royal“ die zweite Gruppe und erzielt im Sturzflug aus den Wolken angreifend zwischen 20.50 und 21.15 Uhr (deutsche Zeitangabe), nachdem 7 Flugzeuge durch „Bismarck“ abgeschossen sind, zwei Treffer, den einen mittschiffs, den zweiten achtern in die Ruderanlage, die Achillesferse jedes Schiffes; dieser besiegelt das Schicksal des Schiffes. „Bismarck“ ist manövrierunfähig geworden. Bei dem bis zu Sturmstärke auffrischenden Winde und dem Schweren Seegang ist es unmöglich, das Schiff mit den Schrauben, die unverletzt geblieben sind, auf Kurs zu halten, es beschreibt willkürliche Kreise. Alle Versuche, die Ruderanlage wieder in Ordnung zu bringen, bleiben ergebnislos.“

Geburtstag hat heute unsere Leni Riefenstahl. Anno 1902 kam sie in Berlin zur Welt, versuchte sich zuerst als Tänzerin, wurde dann Schauspielerin und mauserte sich schließlich zur Filmemacherin. Von ihren Filmen seien Das blaue Licht“, „Sieg des Glaubens“, „Triumph des Willens“, „Tag der Freiheit! – Unsere Wehrmacht“, „Olympia“ („Fest der Völker“ und „Fest der Schönheit“), „Tiefland“ und „Impressionen unter Wasser“ erwähnt und zum ansehen empfohlen. Das Schicksal unserer deutschen Filmgöttin zeigt wie verderblich die verdeckte amerikanische Fremdherrschaft im deutschen Rumpfstaat ist. Die Amerikaner haben sich nämlich dazu erfrecht, unserer Leni Riefenstahl ein lebenslanges Filmverbot zu erteilen. Daher konnte diese weder meine niedergeschriebene Lebensgeschichte noch Goethes darauf beruhendes Stück verfilmen konnte. Ein Grund mehr, die Amerikaner in die Pfanne zu hauen… Da es von unserer Leni leider keinen Ritterfilm gibt, suche ich mir halt halt einen ihrer Bergfilme aus und zwar „Der große Sprung“, in dem unsere Leni noch als Schauspielerin auftritt (eine vollständige Fassung habe ich im Netz leider nicht gefunden): https://www.youtube.com/watch?v=QP-r16nMxN8 Von der filmischen Kraxelei erzählt uns unsere werte Filmgöttin in ihren Erinnerungen: https://docplayer.org/14119972-Leni-riefenstahl-memoiren-1902-1945-mit-44-abbildungen-zeitgeschichte.html

„Bevor ich Dr. Fanck zusagte, ob ich die weibliche Hauptrolle in seinem neuen Film übernehmen würde, mußte ich mich nun endgültig und ganz rasch entscheiden: Tanz oder Film. Einer der schwersten Entschlüsse, die ich jemals zu treffen hatte. Ich wählte den Film und unterschrieb den Vertrag. Und der Tanz? Der Unfall und die lange Pause hatten mich doch sehr zurückgeworfen, und mit vierundzwanzig Jahren glaubte ich schon zu alt zu sein, um die verlorenen zwei Jahre wirklich einholen zu können. Das hat den Ausschlag gegeben. Damals dachte man so über Jugend und Alter. Wahrend Fanck die Vorbereitungen für seinen Film traf, hatte ich mir in einem Neubau in Berlin-Wilmersdorf eine Dreizimmer-Wohnung gemietet. Sie lag im fünften Stock, hatte einen Dachgarten und ein großes Atelier, in dem ich sogar Tänze einstudieren konnte. Ich war überglücklich, nun eine eigene Wohnung zu haben. Überschattet wurde diese Freude dadurch, daß Harry Sokal die andere Wohnung, die auf derselben Etage lag, für sich mietete. Ein Zeichen, daß er mich noch immer nicht aufgegeben hatte. Auch hatte er am Film so großen Gefallen gefunden, daß er eine eigene Firma gegründet hatte und verschiedene erfolgreiche Filme produzierte. Seine bekanntesten waren „Der Golem“, mit Paul Wegener, und „Der Student von Prag“, mit Dagny Servaes, Werner Krauss und Conrad Veidt – jeder von ihnen ein großer Künstler. Im „Großen Sprung“ sollte Fancks Kameramann Schneeberger die Hauptrolle übernehmen. Er wehrte sich mit Händen und Füßen, aber das half ihm nicht. Keiner außer ihm wäre imstande, die schwierigen akrobatischen Kunststücke auszuführen, die Fanck seinem Hauptdarsteller zugedacht hatte. Schneefloh mußte sich für unseren Film opfern. Und es wurde ein Opfer im wahrsten Sinne des Wortes. Was dem armen Schneefloh alles abverlangt wurde, war toll. In einem aufgeblasenen Gummianzug, den die lustige Rolle von ihm verlangte, mußte er die schwersten Skiabfahrten machen, über steile Hänge und Hütten springen und dabei noch immer so tun, als könnte er gar nicht skilaufen. Wenn er nach den täglichen Aufnahmen seinen Gummianzug ablegte, dampfte er wie ein Rennpferd, und obwohl er an sich schon hager genug war, verlor er nach und nach noch zwanzig Pfund an Gewicht. Trotz der heftigen Spannungen zwischen Fanck und Trenker kam es doch noch einmal zu einer Zusammenarbeit – zu einer letzten. Ich hatte Fanck gebeten, ihm doch wenigstens irgendeine Rolle zu geben. Fanck war nicht nachtragend und ließ ihn einen Bauernburschen spielen, was Trenker auf den Leib geschrieben war. In Stuben am Arlberg hatten wir mit den Skiaufnahmen begonnen und waren, als der Schnee wegschmolz, immer höher hinaufgezogen bis nach Zürs. Dort filmten wir so lange, bis auf den Wiesen Krokusse durch den Schnee brachen. Nun ging es an die Sommeraufnahmen. Fanck hatte inzwischen seinen Wohnsitz gewechselt. Er war von Freiburg nach Berlin gezogen und hatte am Kaiserdamm, nur wenige Minuten von meiner Wohnung entfernt, eine schöne Villa mit Garten gemietet. Hier richtete er sich auch seinen Schneideraum ein, der ganz anders war als alle Schneideräume, die ich kannte. An den Wänden standen Gestelle mit großflächigen, durchleuchteten Opalglasscheiben, durch die man die vielen Filmstreifen, die daran hingen, gut sehen konnte, was die Arbeit sehr erleichterte. Später habe ich dieses System übernommen, was für mich beim Schneiden meiner Filme eine große Hilfe war. Eines Tages sagte Fanck zu mir: „Leni, jetzt fährst du, während ich die Winteraufnahmen schneide, mit unserem Oberkletterer und Oberskiläufer Floh in die Dolomiten und läßt dich im Klettern eintrainieren, verstanden?“ Und ob ich einverstanden war. Mit Schneefloh verband mich schon lange eine Freundschaft, und seit Beginn der Aufnahmen in Stuben war daraus Liebe geworden. Wir wurden unzertrennlich. Fanck und Sokal mußten sich damit abfinden. Trotzdem bekam ich von Fanck noch immer Liebesbriefe und für mein Tanzstudio sogar einen Flügel zum Geschenk. Es kam mir so vor, als ob weder Fanck noch Sokal an eine längere Verbindung zwischen Schneeberger und mir glaubten. Ein Irrtum, wie sich herausstellen sollte. Als wir uns von Fanck verabschiedeten, sagte er zu mir: „Vor allem mußt du barfuß klettern, wie es die Rolle vorschreibt.“

„Allen Kirchenbehörden in euren Provinzen müßt ihr scharf anbefehlen, daß die Reformierten und die Lutheraner auf den Kanzeln keine Streitpunkte berühren und besonders von der Gnadenwahl nichts berühren. Und auch sonst auf den Kanzeln nur das reine Wort Gottes predigen und keine Zänkereien anfangen. Besonders müßt ihr immer auf die Einigkeit der beiden Religionen hinzuarbeiten trachten. Mein lieber Nachfolger darf die Prediger in beiden Religionen sich nicht in die weltlichen Angelegenheiten mischen. Denn sie mischen sich gerne in die weltlichen Sachen und müssen daher kurz gehalten werden. Denn die Herren Kleriker wollen gerne als Päpste in unserem Glauben handeln, weil beim Papsttum die Pfaffen alles zu sagen haben. Mein lieber Nachfolger sollte die Kirchenbehörden, die Militärbehörden und das reformierte Kirchendirektorium scharf anweisen, daß sie darauf acht haben sollen, daß im Lande wie bei den Regimentern auf den Kanzeln keine Predigten gehalten werden, in denen etwas gegen den Landesherrn, seine Amtsgewalt und Prediger oder weltliche Absichten gepredigt wird. Wofern ein Prediger mittelbar oder unmittelbar gegen die Regierungsart predigen sollte, so sollen die, die solche Predigten halten, abgesetzt werden. Da sollen die Beamten wohl darauf acht haben. Mein lieber Nachfolger, dieser Punkt ist mit einer von den wichtigsten.“

Rät der preußische Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. – der heute übrigens Geburtstag hat – seinem Nachfolger und wie Recht er damit hat, zeigen die unzähligen Frechheiten der Pfaffen im deutschen Rumpfstaat: https://www.youtube.com/watch?v=10w_uFNCImE Der amerikanische Liberalismus muß also unbedingt gestützt und der preußische Militarismus wieder eingeführt werden, damit die verwerflichen Reden der Pfaffen endlich unterbunden werden. Anno 1688 wurde unser Soldatenkönig in Berlin geboren und Anno 1713 trat er die Nachfolge seines Vaters Friedrichs I. an. Da er nach Außen weitgehend Frieden und Ruhe hatte, konnte er sich auf die Staats- und Heeresreform konzentrieren, die aus unserem alten Preußen innerhalb seiner 27jährigen Regierungszeit eine Kriegsmacht ersten Ranges gemacht hat. Die Siege Friedrichs des Großen verdanken wir seinem Vater. Anno 1706 hat er Sophie Dorothea von Hannover geheiratet und mit dieser neun Kinder gezeugt.

Seit mit dem Aufkommen der Feuerwaffen die Ritterspiele mehr und mehr außer Gebrauch gekommen sind, litt die körperliche Ertüchtigung natürlich ein wenig. Daher hat unser Friedrich Ludwig Jahn Anno 1811 das Turnen ins Leben gerufen und wird deshalb der Turnvater genannt. Daneben trat er auch als deutscher Denker und Widersacher der welschen Fremdherrschaft. Besonders sei hier auf sein Buch „Deutsches Volkstum“ verwiesen, das von bleibenden Wert ist und uns Deutschen auch in den finsteren Tagen der amerikanischen Fremdherrschaft ein Leitstern ist. In den Befreiungskriegen kämpfte unser Turnvater Jahn an der Seite von Adolf von Lützow und Theodor Körner im Freikorps Lützow und erhielt dafür das Eiserne Kreuz. Es folgte die Berufung zum Professor Anno 1815 und die Verleihung der Ehrendoktorwürden durch die Universitäten von Kiel und Jena Anno 1817. Dann aber geriet unser Turnvater Jahn in die Wirren der Demagogenverfolgung, mußte einige Jahre in Festungshaft und wurde danach unter Polizeiaufsicht gestellt. Ein Zustand, der bis Anno 1840 andauerte. Bei der sogenannten Revolution von Anno 1848/49 – so eine Art liberaler Bauernkrieg – wurde er in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt, sprach sich dort aber für Ruhe und Ordnung aus. Neben dem deutschen Volkstum gibt es noch eine Schrift über die deutsche Turnkunst und eine Selbstverteidigung von unserem Turnvater Jahn zu lesen. Aus Turnvater Jahns Buch „Deutsches Volkstum“ wird zur Feier seines Geburtstages vorgelesen und ich mache in der anfänglichen Erklärung etwas weiter. Wir höheren von den deutschen Staaten und warum unser altes Preußen die Hoffnung unsers gemeinsamen Vaterlandes ist: https://archive.org/details/deutschesvolksth00jahn

Sachsen ein Binnenland, wie Bayern und Hessen, dazu offen gegen Norden und Osten, nur gegen Süden und Westen ein kräftiger Bundesgenoß. Und so hat auch einst der blitzschnelle Moritz Deutschland von Spanischer Alleinherrschaft und deren Gräuelzubehör gerettet. Bayern stand schon vormals oft, durch Nachbarschaft mit Österreich, in mißlicher Stellung gegen das Ganze. Hessen schon gegen Römer das Deutsche Vorland, wäre wahrscheinlich auch in den Revolutionskriegsjahren Deutschlands Rettungsvolk geworden, hätte es so viele Millionen gezählt, als Hunderttausende; oder nur zwischen Main und dem Westerwald, am Rhein eine feste Grenze gehabt. Die übrigen Deutschen Staaten, teils zu klein um mit Nachdruck und Eindruck auf die Mitstaaten zu wirken; teils zu wenig zugerundet, mithin nicht vollkräftig; teils zu wenig auf sich selbst begründet, und also nicht unabhängig von fremden Einflüssen und Eingebungen – entbehrten entweder die Bindung an die Welt, das Meer; oder das notwendige innere Mitteilungsmittel eines Großreichs und Staatenbundes, eigene schiffbare Ströme. Anders mit Preußen. Deutsch ist der Stamm, und die überwiegende Mehrzahl des Volks. Es beherrscht Ströme, und reicht mit ihnen ins Meer; hat ausgedehnte, von der Natur durch Flachheit, Vorinseln und Binnengewässer wohlverwahrte Küsten; und im Innern den schönsten Massenzusammenhang. Selbst sein namengebendes Land ist eine alte deutsche Pflanzung, die dem deutschen Heldenmut und Verschönerungsgeiste Ehre macht. So ahnte ich in und durch Preußen eine zeitgemäße Verjüngung des alten ehrwürdigen deutschen Reichs, und in dem Reiche ein Großvolk, das zur Unsterblichkeit in der Weltgeschichte, menschlich die hehre Bahn wandeln würde. Auf dem rechten Elbufer geboren, in einer altpreußischen Landschaft, (wo meine Väter, schon vor dem dreißigjährigen Kriege der Religion wegen aus Böhmen vertrieben, ein zweites Vaterland fanden) trank ich mit der Mutterliebe, die Liebe zum Vaterlande. Nie ist sie seitdem an der Hoffnungslosigkeit gestorben, schon als Knaben erweckte sie mich aus dem Schlummerdasein, beschwingte meinen Geist als Jüngling, und begeistert mich noch jetzt unter Trümmern. Deutschland, wenn es einig mit sich, als deutsches Gemeinwesen, seine ungeheuern nie gebrauchten Kräfte entwickelt, kann einst der Begründer des ewigen Friedens in Europa, der Schutzengel der Menschheit sein! – Das ruht auf seiner Lage und seinem Volke, und bleibt selbst durch seine neuern Verhältnisse.“

Unser alter deutscher Kaiser Heinrich V. – der letzte der Salier – wurde wahrscheinlich am heutigen Tage Anno 1081 (beziehungsweise Anno 1086) geboren (der 8. Januar wird auch als Geburtstag angenommen). Anno 1106 bestieg er auf eine etwas rustikale Art und Weise den deutschen Thron. Der junge Mann verbündete sich kurzer Hand mit den Feinden seines Vaters Heinrichs IV. und stürzte seinen alten Herrn. Regiert hat er bis Anno 1125 und da seine Ehe mit Mathilda von Englands kinderlos blieb, erlosch mit ihm das salische Kaiserhaus. Den Großteil seiner Regierungszeit verbrachte unser Kaiser Heinrich V. im Ringen mit dem Papsttum. Das Ende war das Wormser Konkordat, das der Kirche zwar die Wahl der Bischöfe und Äbte zugestand, aber deren Belehnung mit den Reichsgütern unseren deutschen Königen und Kaisern zugetan. Gelöst war der Streit zwischen geistlicher und westlicher Macht damit allerdings noch nicht und unter den Staufern sollte dieser noch einmal voll aufflammen und im ganzen Mittelalter nachhallen. Die Geschichte unseres Kaisers Heinrichs V. gibt es unter anderem bei unserem Geschichtsschreiber Otto von Freising in seiner Chronik nachzulesen. Ich mache den Anfang mit dem Aufstand gegen seinen Vater:

Im Jahre 1103 nach der Fleischwerdung des Herrn feierte Kaiser Heinrich den Geburtstag des Herrn in Mainz, und nachdem er dort seinen Sohn Heinrich als seinen Nachfolger zum König erhoben hatte, verkündete er öffentlich, daß er das Grab des Herrn besuchen wolle, und begeisterte dazu auch viele andere aus verschiedenen Teilen des Reichs. Als er dann im Jahre darauf Weihnachten in Regensburg feierte, brach ein Aufstand aus, und dabei wurde Graf Sigihard von den Dienstleuten der Fürsten, die man Ministerialen nennt, getötet, weil er angeblich deren Rechte schmälern wollte. Als im nächsten Jahre der Kaiser Weihnachten wieder in Mainz feierte, machte sein Sohn Heinrich, angestiftet von dem Markgrafen Dietbold und dem Grafen Berengar, angeblich aus religiösen Gründen,weil sein Vater von Päpsten exkommuniziert war, in Bayern einen Aufstand gegen ihn, und im Bunde mit einigen Fürsten aus Ostfranken, Alemannien und Bayern zog er nach Sachsen, wo Land und Leute leicht gegen das Königtum aufgereizt werden können. Dort wurde er mit allen Ehren aufgenommen; Ostern hielt er sich in Quedlinburg auf und brachte alle Großen dieses Stammes auf seine Seite. Dann wurde auf dem königlichen Hofgut Nordhausen eine Bischofssynode unter Vorsitz des Mainzer Erzbischofs Rothard abgehalten, der schon vor längerer Zeit vom Kaiser von seinem Bischofsstuhl vertrieben worden war; hier verdammte er die Simonie und andere Verstöße gegen die Vorschriften der römischen Kirche, und als er dann Pfingsten in Merseburg feierte, ließ er den zum Erzbischof von Magdeburg gewählten, aber von den Anhängern seines Vaters vertriebenen Heinrich weihen. Dann zog er ein Heer zusammen und marschierte auf Mainz, um den Erzbischof wieder einzusetzen, aber er konnte dieses Vorhaben nicht ausführen, denn sein Vater erwartete in der Stadt mit einer starken bewaffneten Mannschaft seinen Anmarsch. Er ging nun nach Würzburg, vertrieb Erlung und setzte Robert zum Bischof der dortigen Kirche ein. Danach entließ er die Sachsen ; mit den Bayern schloß er Nürnberg ein und belagerte es über zwei Monate; darauf ging er nach Regensburg, der Hauptstadt des Herzogtums Bayern. Der Vater folgte ihm auf den Fersen, vertrieb Robert und setzte Erlung wieder ein. Dann zog er weiter und verjagte den Sohn mit Hilfe der Regensburger aus der Stadt; er setzte dort einen gewissen Ulrich zum Bischof ein und ließ die Mark Dietbolds durch die Böhmen verwüsten.“

Auf dem Lechfeld zerschmetterte unser Kaiser Otto der Große Anno 955 ein gewaltiges Heer der Ungarn und setzte damit deren Raubzügen ein für alle Mal ein Ziel. Die Ungarn waren nicht minder wie die Hunnen eine große Gefahr für uns Deutsche und deren Abwehr soll daher auch nicht minder gefeiert werden wie der Sieg über Etzel auf den Katalaunischen Feldern. Ich tue es der Karo gleich und suche mir etwas von Heidevolk zur Feier der Schlacht auf dem Lechfeld aus – und zwar „Furor Teutonicus“, da unser deutscher Zorn damals, in Gestalt Ottos des Großen, wirklich über die Ungarn gekommen ist: https://www.youtube.com/watch?v=Hsem83orRHM Von der Schlacht auf dem Lechfeld berichtet uns auch Thietmar von Merseburg in seiner Chronik:

Und siehe! aufs Neue erhoben die Awaren, als hätten sie den eben verübten Frevel schon wieder vergessen, die Waffen gegen uns. Herzog Heinrich rief durch Meldung ihres Anrückens den König von einer schon begonnenen Reise zurück. Da berief Otto alle seine Vertrauten zu sich nach Augsburg, erklärte mit Entschiedenheit, er wolle lieber sterben, als solches Unheil noch länger dulden, und ermahnte die Seinen zu mutiger Tat, indem er Allen, die sich ihm wohlgesinnt erweisen würden, reiche Belohnungen und große Huld verhieß, den Fliehenden aber mit schwerer Strafe drohte. Nun zog er von allen Seiten her Truppen zusammen, jedoch konnte er nur acht Heerhaufen aufbringen. Als diese im Angesichte des Feindes aufgestellt waren, feuerte er sie an, indem er sie, wenn sie stürben, auf die ewigen Belohnungen des Jenseits, wenn sie aber lebten und siegten, auf die nahen lockenden Freuden hienieden hinwies. Der äußerste Flügel unserer Schlachtordnung am reißenden Lechstrome wurde vom Feinde rasch überwältigt, indem er sie, die nicht auf ihrer Hut waren, umzingelte, wobei er viele erschlug und ganz ausplünderte. Als dies der König erfuhr, schickte er Herzog Konrad (von Ostfranken) mit seinem Heeresteile hinter sie her, und dieser entriß die Gefangenen nebst der ganzen Beute dem Rachen des reißenden Wolfes und kehrte als Sieger ins Lager zurück. Am nächsten Tage, das heißt am Feste des heiligen Laurentius, warf sich der König vor Gott nieder, und tat, sich allein unter Allen als den Schuldigen bekennend, mit vielen Tränen das Gelübde: wenn Christus ihm an jenem Tage durch seine Fürbitte Sieg und Leben gewähren werde, so wolle er in der Stadt Merseburg diesem Feuersieger zu Ehren ein Bistum gründen und seinen großen, neuerdings angefangenen Palast zu einer Kirche ausbauen lassen. Darauf erhob sich der König, und ergriff alsbald, nachdem er die Messe gehört und aus der Hand seines Beichtvaters Othelrich das heilige Abendmahl empfangen hatte, die heilige Lanze und den Schild, und brach, vor, seinen Kriegern her gegen den Feind anstürmend, zuerst hinein in die Reihen des widerstehenden, und verfolgte dann die flüchtigen bis zum Abend, ihn ganz vernichtend. Und als er nun, nachdem das Blutbad angerichtet war, auf dem grünen Platze mit seinen siegreichen Völkern lagerte, und sorglich forschte, wer von den Seinen gefallen sei, erfuhr er, Herzog Konrad, sein Schwiegersohn, der tapfere Kriegsmann, sei geblieben. Den Leichnam desselben sandte er, nachdem er nach Verdienst betrauert und sorgfältig bereitet war, nach Worms zur Beisetzung. Außerdem hatte Otto an seine fromme Mutter Boten vorausgeschickt, die, Alles der Ordnung nach erzählend, sie von der Sorge befreiten und die Herzen der Gläubigen zum Lobe Christi entzündeten. Dies so große Geschenk der göttlichen Liebe empfing die ganze Christenheit, und zumal die dem Könige anvertraute mit unaussprechlichem Jubel, und Preis- und Dankeslieder erschollen laut Gott in der Höhe.“